Blühmischungen

Das Sumpf-Blutauge - Blume des Jahres 2025

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Der blutrote Blickfang

Bei der diesjährigen Wahl zur Blume des Jahres initiiert von der Loki-Schmidt-Stiftung wurde das Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) gewählt. Sie wird zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gezählt und macht nach neuester Forschung ihre eigene Gattung aus. Die weithin bekannte Zuordnung zu den Fingerkräutern (Potentilla palustris) findet jedoch weiterhin wissenschaftliche Akzeptanz. 

Auch im Volksmund findet man verschiedene Bezeichnungen für die auffällige Pflanze. Unter anderem wird sie auch Teufelsauge oder Blutstropfen genannt.

In der Tat ist ihr Erscheinungsbild ein Augenmerk. Das Sumpf-Blutauge bildet einen 20-70 cm langen flaumigen Stängel aus, an welchem 3-5 unpaarig zusammengesetzte Blattfiedern und forttragend schmal-lanzettliche Außenkelchblätter sitzen. In der Zeit von Mai bis August zieht die Pflanze ihr ganzes Augenmerk auf die auffällig purpurn bis braun-blutrote Blütenfarbe und lockt so auch eine Vielzahl an Insekten an. Die eigentliche Blütezeit ist zwischen Juni und Juli.

 

Wirksame Streuung

Das Sumpf-Blutauge pflanzt sich sowohl durch Samen fort. Dabei kann durch eine Streuung der Samen per Klettausbreitung eine enorme Distanz erreicht werden und neue Wuchsorte erobert werden. Aufgrund der wassernahen Lage der Pflanze können sich deren Samen am Gefieder von Wasservögeln anhaften und auch selbst monatelang an der Wasseroberfläche überleben. 

Die vegetative Fortpflanzung ist dagegen die ungeschlechtliche Vermehrung, welche anstatt durch Samen anhand von verwurzelten Rhizomen, oder auch Wurzelstöcke, erfolgt. Diese können bis zu 1 m lang werden und wachsen im Schlamm oder untergetaucht im Wasser.

 

Ein feuchtes Fleckchen Erde

Das Sumpf-Blutauge ist mittlerweile leider auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten gelistet. Da ihr Hauptlebensraum Hoch- und Niedermoore sind, und diese Fläche innerhalb Deutschlands bereits zu 95% ausgetrocknet oder zerstört ist, ist die Blume nur noch rar gesät. Sie ist auf feuchte und nährstoffarme Bodenverhältnisse angewiesen, um sich optimal zu entwickeln und zu nähren. 

Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich dabei von Europa über Sibirien, Island, Grönland und Nordamerika. In Deutschland ist das Sumpf-Blutauge beispielsweise im Allgäu im Vorarlberg auf bis zu 1960 m Höhe zu finden.