Saatgut Landwirtschaft 2022/2023

Vor dem Start wird das Säaggregat eigenständig von der Drohne abgedreht. In einer Flughöhe von rund 3-4 m überquert die Drohne das Feld und erzielt dabei eine Streuleistung von 6-8 ha/Std. Streubreiten von bis zu 10 m sind möglich. Da die Drohne ein RTK-Signal empfängt, ist auch ein halbautomatischer Flugmodus möglich. Dazu muss der Landwirt zuvor lediglich Schlaggrenzen aus dem Flächenantrag extrahieren. Sind die Daten einmal in die Drohne eingelesen, streut sie das Saatgut präzise entlang der Schlaggrenzen. Derzeit kostet die Aussaat per Drohen bei Schmidt solutions 25 €/ha bei Aussaatstärken von bis zu 35 kg/ha. Kosten: Flugsaat imVergleich mit anderen Aussaaten Insgesamt bietet das Vorernte-Flugsaatverfahren für Zwischenfrüchte zahlreiche Vorteile. In enorm arbeitsreichen Zeiten können Arbeitsspitzen gebrochen werden und Arbeitszeit, Kraftstoff und Überfahrten werden gespart. Im Vergleich zur herkömmlichen Zwischenfruchtsaat sinken außerdem die Maschinenkosten. Die folgende Tabelle gibt einen kurzen Kostenüberblick bei verschiedenen Sätechniken für Zwischenfrüchte. Da im Regelfall keine eigene Drohne für Flugsaaten zur Verfügung steht, sondern ein spezieller Dienstleister dafür bestellt wird, wird auch bei den anderen Saattechniken mit den Erfahrungssätzen für überbetriebliche Maschinenarbeiten (nach dem RLV und der Landwirtschaftskammer NRW, 2020) kalkuliert. Die Tabelle zeigt, dass aufgrund der großen Streubreite von 30 m und des vergleichsweise geringen Zugkraftbedarfs die Saat mit dem Pneumatikstreuer für rund 8 €/ha (ohne Lohn) am günstigsten ist. Problematisch kann hierbei vor allem in feuchten Jahren die zusätzliche Durchfahrt durch reifende Bestände sein. Mit 25 €/ha folgt dann die Flugsaat mit der Drohne. Alle anderen betriebsüblichen Streusaaten sind teurer. Die Aussaaten mittels eines Schneckenkornstreuers, der auf ein übliches Bodenbearbeitungsgerät aufgesattelt ist, rangieren zwischen 30 und fast 40 €/ha. Die klassischen Drillsaaten zwischen fast 80 und 106 €/ha, je nachdem ob die Anlage in Mulch- oder Pflugsaat erfolgt. *Gesamtkosten (€/ha) inkl. Lohn Quelle: eigene Darstellung und Kalkulation nach LWK NRW und RLV, 2020 sowie KTBL Maschinenkostenrechner Vorerntesaat mit Pneumatikstreuer VorernteFlugsaat mit Drohne Kurzscheibenegge mit Schneckenkornstreuer Schwerstriegel (6 m) und anschließend Grubber mit Schneckenkornstreuer Schwerstriegel, Grubber (3 m) und anschließend Mulchsaat mit Drillmaschine Sommerfurche (5-Schar-Volldrehpflug) + Drillkombination mit Kreiselegge Säbreite (m) 30,0 7,0 4,5 6,0 3,0 3,0 Gesamtkosten (€/ha; ohne Lohn mit Diesel) 8 25* 30 39 79 106 Tabelle 1: Vollkostenrechnung (€/ha) für die Etablierung einfacher, greeningfähiger Zwischenfruchtbestände (einfache Drei-Artenmischung: Phacelia, Ramtillkraut, Alexandrinerklee; 11 kg/ha) 171

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