Saatgut Landwirtschaft 2022/2023

Herkunft & Geschichte Das Welsche Weidelgras kam ursprünglich in Regionen Nordafrikas, Südeuropas und Vorderasiens vor und wurde dort seit dem 18. Jahrhundert als wertvolle, landwirtschaftliche Futterpflanze verbreitet, sodass es 1834 in Großbritannien bereits als weit verbreitet galt. Seinen Namen „Italienisches Raygras“ hat es durch seine Abstammung aus den Mittelmeerländern. Heute ist das Futtergras in fast allen gemäßigten Gebieten auf der Nordhalbkugel in Europa, Westasien und auch Teilen Nordamerikas zu finden. Als Neophyt kommt es wahrscheinlich außerdem in den gemäßigten Gebieten Australiens vor. Dabei besiedelt es vor allem frische, oft nährstoffreiche Wegränder oder Schuttplätze, wächst auf Frischwiesen und Äckern und in den Allgäuer Alpen sogar auf bis zu 1920 Metern Höhe. Klima & Boden Welsches Weidelgras ist verbreitet von der Ebene bis in die Gebirgsstufen und gedeiht auf allen Böden. Es bevorzugt jedoch tiefgründige, warme, frische bis mäßig feuchteneutrale, mittelschwere Böden, die möglichst basen- und nährstoffreich (vor allem stickstoffhaltig) sind. Es kommt auch mit mäßig sauren Kalk-, Mergel- oder Lehmböden zurecht. Der optimale pHWert liegt zwischen 6 und 7, oberhalb von 8 pH kommt Welsches Weidelgras nicht mehr vor. Es gedeiht am besten in möglichst luftfeuchten und niederschlagsreichen Gebieten. Ungünstig wirken sich raue, trockene und staunasse Bedingungen aus. Je niedriger und je schlechter die Niederschläge verteilt sind, desto höher sind die Ansprüche an die wasserhaltende Kraft des Bodens. Durch langanhaltende Kahlfröste und pilzliche Erkrankungen (z. B. Fusarium) kann es zu Auswinterungsschäden kommen, die die Bestände empfindlich schwächen. Nutzung & Ertrag Welsches Weidelgras zählt zu den leistungsstärksten Futterpflanzen und wird deshalb auch am häufigsten als Kulturpflanze im landwirtschaftlichen Feldfutterbau eingesetzt. Der Anbau kann entweder in Reinsaat oder auch in Mischungen (mit bspw. Klee) erfolgen. So wird es z. B. als Komponente der bekannten landwirtschaftlichen Saatgutmischung Landsberger 126

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