Saatgut Landwirtschaft 2022/2023

101 Eignung für die Rinderfütterung bestätigt! Die ersten Praxisbetriebe machen es vor, die Forschung zieht nach und bestätigt die Einsatzmöglichkeit von Mais-Stangenbohnen-Silage in der Rinderfütterung. Erste umfangreiche Versuche zeigen, dass der in den Stangenbohnen enthaltene Bitterstoff Phasin kein Problem für die Wiederkäuer darstellt. Es wird weder ein Leistungsabfall der Tiere beobachtet noch werden gesundheitliche Probleme festgestellt. Auch in der Milch und Kot kann Phasin nicht nachgewiesen werden. Die Untersuchungen der Technischen Universität München (TUM) konnten zeigen, dass Stangenbohnen vor dem Silieren (je nach Sorte) unterschiedlich hohe Phasingehalte haben. In den bisher untersuchten Mais-StangenbohnenSilagen konnten jedoch nur äußerst geringe Phasingehalte festgestellt werden. Als Gründe dafür werden unter anderem der Verdünnungseffekt durch Mais und ein gewisser Abbau im Silierprozess genannt. Die Vorteile auf einen Blick Mehr Protein durch Stangenbohnen Stangenbohnen zeichnen sich durch einen hohen Proteingehalt in der Kornanlage und der Gesamtpflanze aus. Mit rund 14 % ist der Proteingehalt der Gesamtpflanze doppelt so hoch wie der einer Maispflanze. Durch den Einsatz des Gemenges muss in der Fütterung weniger Protein zugefüttert werden. Damit leisten die Stangenbohnen einen wichtigen Beitrag im Sinne der Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung. Diese verfolgt das Ziel, die Eiweißproduktion aus heimischer, nicht gentechnisch veränderter Produktion zu steigern. Schnelle Bodenbedeckung, hohe Unkrautunterdrückung Der Stangenbohnenanteil führt zu einer schnellen Beschattung des Bodens und schließt die Reihen in kürzerer Zeit, als dies beim Mais im Reinanbau der Fall ist. Dadurch werden von Beginn an auflaufende Unkräuter gezielt unterdrückt und gleichzeitig wird die biologische Aktivität des Oberbodens erhöht. Auch der Anteil des einfallenden Lichts wird durch das Gemenge deutlich effizienter genutzt. Leguminose = Stickstofffixierung Die Stangenbohne ist in der Lage, eine Symbiose mit Knöllchenbakterien einzugehen und dadurch Luftstickstoff pflanzenverfügbar zu machen. Dieser kann für die Versorgung der Bohnenpflanze, aber auch für die benachbarten Maispflanzen, zur Verfügung gestellt werden. Besonders im Zuge neuer Regulierungen durch die Düngeverordnung kann dies mit Blick auf eingeschränkte Düngemengen an Bedeutung gewinnen. Quelle: DLG-Mitteilungen 3/2019 Im Großteil der Bundesländer wird das Mais-Stangenbohnen-Gemenge mit einem eigenen Nutzungscode im Flächenantrag versehen. Es bildet ein eigenständiges Fruchtfolgeglied neben dem reinen Maisanbau und stellt somit einen weiteren Baustein zur Erfüllung der biodiversen Fruchtfolge dar. BIOGAS

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