Saatgut Landwirtschaft 2022/2023

189 Reduktion von Rübenzystennematoden durch resistente Gelbsenf- und Ölrettichsorten Zuckerrübe Nematodenresistenter Gelbsenf oder Ölrettich Die frei gewordenen Nematodenlarven befallen die neue Wirtspflanze. Die Larven dringen ins Wurzelgewebe ein. Aufgrund der schlechten Ernährungsbedingungen verschiebt sich das Geschlechterverhältnis: Deutlich mehr Männchen und weniger Weibchen.* Wurzelausscheidungen von resistenten Gelbsenf- und Ölrettichsorten locken die Larven aus den Zysten. Nur wenige Weibchen werden befruchtet und bilden Zysten. Weniger Zysten und somit Larven gelangen in den Boden, die Nematoden-Belastung des Bodens sinkt. Weniger Larven im Boden bedeuten eine deutlich geringere Belastung der Folgekultur. Die Zysten lösen sich von den Wurzeln und verbleiben im Boden. * Die Wurzeln von resistenten Gelbsenf- und Ölrettichsorten bieten nur mangelhafte Nahrungsbedingungen für die Nematodenlarven. Da die Weibchen so nicht das notwendige Nährzellengewebe ausbilden können, entwickeln sich fast nur Männchen bis zur Geschlechtsreife. So entstehen nur wenige geschlechtsreife Weibchen, die neue Zysten und somit Nachwuchs bilden können. Durch diese Methode kann die Belastung des Bodens mit Rübenzystennematoden stark reduziert werden. Die Reduktion der Vermehrungsrate ist von der verwendeten Sorte abhängig. Sorten der Resistenz-Ausprägungsstufe 1 reduzieren um über 90 % und Sorten der Stufe 2 um 70 bis 90 %.

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