106 Herbstsaaten Die Anlage von Untersaaten im Herbst ist vor allem bei Arten angezeigt, welche einen Vernalisationsbedarf aufweisen. Hier ist vor allem Deutsches Weidelgras zu nennen. Die sich langsamer etablierendenund inderAuflaufphaseanspruchsvolleren kleinkörnigen Leguminosen eigenen sich nicht für Herbstsaaten. Die Herbizidstrategie ist vom Saatzeitpunkt der Untersaaten abhängig. Bei Herbstsaaten und zeitgleicher Aussaat von Deckfrucht und Untersaat können zum Schutz einer Gräseruntersaat die allermeistenHerbizide gegen zweikeimblättrige Unkräuter nicht eingesetzt werden. Wird die Untersaat zeitversetzt nach dem Auflaufen der Deckfrucht gesät, lassen sich blattaktive Herbizide bis maximal 10 Tage vor demAussaattermin der Untersaat einsetzen. Frühjahrssaaten Im Frühjahr angelegte Untersaaten bieten den Vorteil, dass die Arten, die vor allem während der Keimung und Etablierung anspruchsvoller und wärmeliebend sind, in die klimatisch günstige Vegetationsperiode im Frühjahr hinein wachsen können. Mechanische Unkrautbekämpfungmittels Striegel ist bis zum Reihenschluss der Deckfrucht möglich. Chemischer Pflanzenschutz ist ebenfalls unter Beachtung bestimmter Regeln möglich. Besonders beim Einsatz von Klee als Untersaat empfehlenwir hierbei die Rücksprachemit dem Pflanzenschutzberater Ihres Vertrauens, da Klee im jungen Stadium auf vieleWirkstoffe sehr empfindlich reagiert. Schädlingsbekämpfung Unter feuchten, beschattenden Bedingungen einer Deckfrucht werden Untersaaten bevorzugt von Schnecken befallen. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle auf Schneckenfraß und bei Bedarf eine Behandlung mit Schneckenkorn angezeigt. Saattechnik Stärker als bei vielen anderen Verfahren hängt das Management der Aussaat von der zur Verfügung stehenden Saattechnik ab. Denkbar sind sowohl Streu- als auch Durchsaatverfahren. Für Streusaaten bieten sich pneumatische Dünger- oder Schneckenkornstreuer an, welche auch auf einen Striegel aufgesattelt werden können. Für Durchsaaten bieten sich entweder Breit- oder Drillsaaten an. Drillsaaten lassen sich entweder in den Saatreihenzwischenraum (vor allem bei doppeltem Saatreihenabstand des Getreides) oder quer zur Drillrichtung etablieren. Die exakteren Drillsaaten empfehlen sich besonders bei angestrebter über- oder mehrjähriger Futterfolgenutzung der Untersaat. Durch die Verwendung von Mantelsaat®, besonders bei Streu- und Breitsaatverfahren, lassen sich zahlreiche Vorteile schaffen: Sie ... ... gleichen die Nachteile einer fehlenden Saatbettbereitung aus. ... sorgen durch die gleichmäßiger runde Form der Mantelsaat® für eine präzisere und gleichmäßig sichere Saatgutablage bei bestem Bodenkontakt. ... verbessern die Gesamtkeimrate und erhöhen die Keimgeschwindigkeit. ... schützen den Keimling vor biotischem und abiotischen Stress, beispielsweise vor Vogelfraß undWassermangel.
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